Deutsch

• Förderunterricht: Für Kinder mit Schwierigkeiten in Deutsch oder einer Lese-Rechtschreib- Schwäche (LRS) bieten wir am AMG ein spezielles Förderkonzept an.
• In der liebevoll gepflegten Schülerbibliothek können alle Schülerinnen und Schüler des AMG stöbern und Kinder- und Jugendbücher ausleihen.
• Immer im Dezember findet der Vorlesewettbewerb für die sechsten Klassen statt.
• Im Januar reichen regelmäßig Oberstufenschüler Arbeiten für den Landeswettbewerb Deutsche Sprache und Literatur ein.

Eine Vielzahl von Aktivitäten steht in dern verschiedenen Klassenstufen auf dem Programm, hierzu einige Beispiele:

• Exkursionen und Studienfahrten mit literarischen Inhalten
• Besuche in der Stadtbibliothek Ettlingen
• Klassenzimmertheaterstücke der Schlossfestspiele
• Lesungen von Schriftstellern am AMG
• Besuche von Theateraufführungen und Slam-Poetry-Veranstaltungen in der Region

Die Gedichte sind von der Schülerinnen und Schülern der Klasse 9d im Januar 2024 selbst verfasst worden. Sie beschäftigen sich mit der Barock-Thematik „carpe diem“ – „Genieße den Tag!“ und „vanitas „– „Vergänglichkeit“. Sie wurden dazu von einem Gemälde von Hans Baldung: Die drei Lebensalter (1510) und einem zeitgenössischen Foto von zwei jungen Frauen am Strand beim Sonnenuntergang inspiriert.

Das Leben;
so sprudelnd wie ein Wasserfall,
so traurig wie eine Träne,
den Pfad müssen sie alle alleine beschreiten.
Nur ich sehe ihnen zu,
auf ihrem Weg durchs Leben.

Sie beginnen als Kind.
Jung und unschuldig,
als heranwachsender Wind.
Sie lernt Wichtiges und tätigt Fehler,
nichts von Belang das Leben,
ein lachender Weg in der Ferne.

Schon bald erlangen sie das erwachsen Sein.
Lernen Menschen, Emotionen und Umfelder zu studieren.
Es ist die Blüte eines Lebens,
genießen tuen sie, die Schönheit der Welt.
Sie sind nicht jung, noch sind sie alt,
sie sind einfach.

Auch dieses Kapitel zerfällt
ebenso wie die Schönheit und die Liebsten.
Was bleibt ist Weisheit, Traurigkeit und schlussendlich der Tod.
So sehr sie versuchen ihn aufzuhalten,
alles ist vergänglich.

Gesehen habe ich ihre Wege.
Viele sprudelten, viele weinten,
doch alle endeten und lebten das Leben.

Leben.
Es beginnt mit einem Atemzug.
Der spitze Schrei, wenn man das Licht der Welt erblickt.
Du fühlst dich geborgen in den Armen der Mutter,
Sorglos, frei und friedlich.
Mit fünf willst du gerne älter sein,
Kannst deinen nächsten Geburtstag kaum erwarten
Und weißt nicht, was es heißt, nach dem Sinn des Lebens zu fragen.
Die Zeit vergeht,
Jahr um Jahr.
Und das strahlende Lächeln, das einst dein Gesicht zierte, verblasst.
Musst dich mit Dingen beschäftigen,
Wie: was du nach der Schule machst.
Die Zeit sie fliegt, sie rennt davon,
Ehe du dich versiehst hat das Altern begonn'.
Geburtstage sind normale Tage,
Die nur kennzeichnen,
Dass du wieder ein Jahr älter bist.
Die Panik ergreift dich,
Die Uhr, sie tickt.
Statt deinem jugendlichen Lächeln sind nun Falten da, die Augen schwer und müde.
Die Haare grau wie die Wolken eines Regentags.
Du versuchst dich zu erinnern,
Wie das nur so schnell geschah.
Mit fünf wolltest du älter sein,
Doch heute wünschtest du, du wärst noch ein letztes Mal so klein.

Ich renne entlang den Strand
unter meinen Füßen der warme Sand
der Sonnenuntergang am Horizont
das orangene Licht welches erglommt
ich fühle mich so frei
doch die Erinnerung an die Vergeblichkeit des Lebens
erklingt in meinen Gedanken wie ein Schrei

den Versuch die Zeit zu stoppen,

vergebens denn jedem von uns droht,
ihm kann man nicht entkommen, dem Tod.

Ein Moment ist vergänglich,
er kommt und geht,
verstreicht zu oft ganz ungeahnt.
Gehasst, geliebt oder unbeachtet,
all Zeit findet sein Ende.

Er fliegt, er geht und zieht hinter sich unterschiedlichste Gefühle,
wie ein Banner übrig von seiner Flucht.
Doch ich hielt ihn nun fest, denn die Gefühle,
sie sollten nicht vergehen.

Golden streichen Sonnenstrahlen über meine Haut,
der Wind, er verewigt die Kälte der Nacht in seinen Zügen.
Mein Haar es fliegt ganz unbeschwert, ganz leicht wie sorgenfrei,
und auch wenn ich nicht daran denke, mein Körper tut es ihm gleich.

Er denkt nicht, er spricht nicht, Sorgen bleiben fern,
ich höre nur das Rauschen, das Jubeln in der Luft.
Wärme, Kälte, Laute. Sie vermischen sich im Eins,
zusammen im Gefühl diesen einen Moments.

Die Sonne entgegen dem Horizont wandert
Die Strahlen wärmend die Haut streicheln
Das Glücksgefühl bis in die Zehen fließt
Gen Himmel die Hände erhoben
Das Pareo weht.
Der Wind ergreift nun auch mein Haar
Der Hochmut und die Freude, die mich übermannt
Das Meer und der Strand sich vor mir erstrecken
Nichts kann den Frieden in mir nun überdecken!
Nicht, bis dieser Moment vergeht,
Nicht, bis die Sonne unter dem Meeresspiegel steht!

Jetzt stehe ich hier
Mit den Gedanken ganz bei mir
Und genieße diesen schönen Augenblick
und plötzlich macht es klick

Ich lebe nur einmal
Ich blinzel zweimal
Was habe ich da gerade gedacht
Das Leben ist vergänglich, also lebe!

Der Wind streicht sanft über meine Haut und durch mein Haar
und trägt all meine Probleme unbeschwert davon
Voller Übermut die Arme in der Luft
befreit von Ängsten und Sorgen
verschwende keinen Gedanken an morgen
Atme den Meeresduft

Nur der Moment voller Freiheit und Glück
drängt all die dunklen Schleier zurück
So bittersüß dieser Augenblick
Den bald kehrt der erdrückende Alltag zurück
Doch mein Herz will ihn nicht loslassen
die Zeit zum Stillstand bringen

Von dem Schleier des Glücks umhüllt
und endlich diese Freiheit fühlend
Schließe ich die Augen
um diesen Moment für immer zu wahren

Abendgold am Meeresrand,
Jugendhauch in Zeitensand.
Ein Augenblick, vergeht so schnell.
Genieß den Tag, des Lebens Quell!

Das Leben ist ein Augenblick, genieße es und spiel Fortnite, so kommst du im Leben weit. Vergiss alles um dich herum, nur die Pickaxe ist im Schwung. Radiere alles Schlechte aus und editiere dich aus der Box hinaus. Schlechte Zeiten bringen grauen Loot, daher wird der Laginator gereboot. Das Leben ist sehr hart und rah aus Trost zeihe ich eine Scar. Die Freundesliste ist voll die Lobby aber leer, genau so wie mein graues Herz. Am Ende zählt nur wer gewinnt, von 99 Spielern bin ich der, der sich durch die Lobby ringt. In Tilted Towers, wo die Hoffnung verblasst, Bauen wir hoch, bis uns der Sturm erfasst. Im Endgame wo Verrat und Mord begeht, wo Emotionen in jedem Sieg erlebt. Die Scar gezückt, bereit zum Push gerückt, sind wir die, die den der epische Sieg gelingt und mehr an Rank gewinnt.

In der Auseinandersetzung mit diesem fesselnden und aufregenden Stück verfassten die Schülerinnen und Schüler (Klasse 9) einen fiktiven Brief an den Autor, worin sie ihre Leseeindrücke und Fragen zum Ausdruck brachten.

Sehr geehrter Herr Dürrenmatt,

im Rahmen unseres Schulunterrichts habe ich Ihre Tragikomödie „Der Besuch der alten Dame“ gelesen. Während des Lesens fasste mich immer wieder Unglauben und Erstaunen gegenüber der Haltung der Bevölkerung Güllens. Ich fand es äußerst interessant, wie sich die Menschen durch Geld und Wohlstand blenden und manipulieren ließen. Dadurch habe ich mich gefragt, ob eine solche Handlung auch in der Realität stattfinden könnte.

Wurden Sie womöglich Zeuge einer solchen Manipulation? Wollten Sie durch Ihr Werk Kritik an der Hierarchie durch Wohlstand ausüben?

Mich würde Ihre Meinung diesbezüglich sehr interessieren.

Des Weiteren habe ich mich gefragt, wieso Ill als Strafe für seine Taten den Tod finden musste.

Ihr Werk hat mich zum Nachdenken angeregt und ich gehe davon aus, dass es meinen Mitschülern ähnlich erging.

Ich hoffe, Sie können mir Antworten auf meine Fragen geben.

Liebe Grüße,

Annika R.

 „…. Es hat mir sehr gut gefallen, dass die Protagonistin solch eine unabhängige und selbstständige Frau ist. Allerdings war es meiner Meinung nach absehbar, dass Ill am Ende stirbt. Sehr interessant fand ich auch zu beobachten, wie Claire von Anfang an Andeutungen auf den Tod von Ill gemacht hat….“

„…Zu Beginn fand ich es schwer, in das Buch hineinzufinden, aber mit dem Auftritt von Claire Zachanassian war ich total beeindruckt von ihrem eigenwilligen, aber sehr starken Charakter und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Das Ende, bzw. der Tod des Alfred Ill, kam für mich nicht so überraschend und ich hätte mir noch eine dramatische Wendung gewünscht, aber es war sehr interessant, die Hin- und Her-Gerissenheit der Bewohner Güllens zwischen dem Geld und der Moral zu verfolgen…“

Des Weiteren ist Claire Zachanassian, quasi die Hoffnungsträgerin der Gemeinde Güllen, die in der Regieanweisung im ersten Akt des Dramas als eine aufgedonnerte rothaarige 62-jährige Dame beschrieben wurde, die, unmöglich aufgemacht, mit Schmuck behängt, von Butler und Ehemann begleitet aus dem Zug steigt, den sie per Notbremse zum Stillstand gebracht hat, bildlich in Szene gesetzt („Unmöglich, aber gerade darum wieder eine Dame von Welt, mit einer seltsamen Grazie, trotz allem Grotesken“ (S. 22, Z. 1-3)).

Die gestalterisch-interpretatorische Aufgabe lautete, ein farbiges Bild der Figur Claire Zachanassian zu zeichnen, in dem anhand der Farbgebung und individuellen Darstellung der Gesichtsausdruck, die Körperhaltung und die äußere Erscheinung der Figur zum Ausdruck gebracht werden sollte.

Wie immer in der Vorweihnachtszeit wurde auch in diesem Jahr am AMG der bundesweit stattfindende Vorlesewettbewerb ausgetragen, doch bedingt durch die besonderen Corona-Zeiten lief er ein wenig anders ab als bisher: Neben den in klasseninternen Vorentscheiden gekürten Klassensiegern und -siegerinnen der vier Parallelklassen (6a: Luis Ibanez und Leo Fritsch, 6b: Jona Ruppert und Johannes Bieringer, 6c: Marie Grünitz und Tabea Müller, 6d: Moritz Hirsch und Elisabeth Wilzer) durften nur wenige Personen am Schulentscheid teilnehmen. Denn waren in den zurückliegenden Jahren die ganzen Klassen als Unterstützer „ihrer“ Kandidatinnen und Kandidaten anwesend, durften dieses Mal nur je drei Unterstützer*innen und die oder der jeweilige Deutschlehrer/in mitgebracht werden. Auch die Jury musste coronabedingt reduziert werden.

Dennoch waren die Vorleser*innen sichtlich aufgeregt an ihrem großen Tag, an dem sie nacheinander auf der Bühne des Theaterraums gegeneinander antreten sollten. Das Los entschied, in welcher Reihenfolge die Kandidat*innen ihre selbst ausgesuchten und zu Hause vorbereiteten, etwa dreiminütigen Textstellen vortragen durften, wobei nicht nur der kleine Fanclub, sondern auch alle andern Zuhörer*innen sie mit viel Applaus unterstützten. Das Publikum lauschte gespannt den Auszügen aus beispielsweise „Harry Potter“, „Das Zauberpferd“, „Oskar, Rico und die Tieferschatten“ oder „Woodwalkers“, wodurch so manch eine/r sicher Anregungen für die eigene Lektüre bekommen hat.

Nach dieser ersten Runde zog sich die Jury, bestehend aus den Deutschlehrern der aktuellen 5. Klassen (Frau Keller-Colmar, Frau Grüne, Herr Ullrich und Frau Krome) und wie jedes Jahr der Ettlinger Buchhändlerin Frau Hirsch, für ihre erste Beratung zurück.

Doch nur ein vorab eingeübter Text reichte nicht aus, um hier zu siegen; in der anspruchsvolleren zweiten Runde wurde deswegen ein von Frau Hirsch ausgesuchter Fremdtext vorgelegt, den es nun zu präsentieren galt. Mit der originellen Erzählung „Das Weihnachtsmannprojekt“ von Silke Lambeck hatte sie eine zu der Jahreszeit passende Geschichte ausgewählt, in der es darum geht, dass eine Mutter zum Entsetzen ihrer Kinder ein ruhiges Weihnachtsfest ohne die Großfamilie – also auch ohne Oma - plant; zudem behauptet auch noch die Klassenlehrerin der kleinen Frida, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gebe. Das kann Fridas großer Bruder nicht so stehen lassen und die turbulenten Verwicklungen beginnen.

Aus diesem amüsanten Buch mussten die Schülerinnen und Schüler nun reihum fortlaufend etwa gleichlange Textpassagen vorlesen, was vor allem bei den Passagen mit wörtlicher Rede eine echte Herausforderung darstellte, galt es doch die jeweiligen Gemütsverfassungen stimmlich zu verdeutlichen.

Nach dieser zweiten Runde ging es dann um den Entscheid: Die Jury hatte die wieder schwere Aufgabe, aus all den Vorlesetalenten den oder die Sieger/in zu küren. Am Ende hatte es aber Leo Fritsch aus der 6a geschafft, die Jury von seinem Vortragskönnen zu überzeugen. Alle Teilnehmer*innen erhielten am Ende ein Buchgeschenk und eine Urkunde.

Leselust am AMG - Entscheidung im schulinternen Vorlesewettbewerb. Am Nikolaustag, den 6.12., war es endlich soweit: Zehn Schüler*innen der Klassenstufe 6 des Albertus-Magnus-Gymnasiums trafen sich zum Schulfinale. Zuvor hatten alle schon die klasseninternen Wettbewerbe für sich entschieden - die zwei Klassensieger*innen aus allen fünf Parallelklassen traten nun an, um die Jury von ihrem Lesekönnen zu überzeugen.

Am Nikolaustag, den 6.12., war es endlich soweit: Zehn Schüler*innen der Klassenstufe 6 des Albertus-Magnus-Gymnasiums trafen sich zum Schulfinale. Zuvor hatten alle schon die klasseninternen Wettbewerbe für sich entschieden - die zwei Klassensieger*innen aus allen fünf Parallelklassen traten nun an, um die Jury von ihrem Lesekönnen zu überzeugen.

Unterstützt wurden sie – coronabedingt war nur eine begrenzte Anzahl von Zuhörer*innen möglich - von jeweils vier Mitschüler*innen aus der eigenen Klasse, sodass im Theaterraum des AMG eine schöne Vorleseatmosphäre vor Publikum entstand. Herr Bischoff ließ es sich nicht nehmen, alle zu begrüßen und zu betonen, wie sehr er sich freue, dass das Lesen am AMG so eine Bedeutung habe.

In der ersten Runde präsentierten dann alle Kinder aus ihren selbst gewählten Büchern eine vorbereitete Textstelle. Die Reihenfolge war vorab ausgelost worden und nacheinander nahmen Sophia-Marie Schiebenes (6e), Akasya Basar (6c), Dominik Bär (6b), Nicolas Winter (6a), Malina Dziacko, Malena Müller (beide 6d), Luisa Johannes (6b), Sofia Niemöller (6e), Lena Hewener (6a) und Minh Tran (6c) am Vorlesetisch auf der Bühne Platz. Mit einer Zeitvorgabe von drei Minuten stellten sie dann dem Publikum und der Jury zunächst den Zusammenhang der ausgewählten Textstelle kurz vor, um im Anschluss je nach Text spannend, packend, mitfühlend, geheimnisvoll, auf jeden Fall aber ausdrucksstark und sinnerfassend vorzulesen. Das aufmerksame Publikum bedachte dann auch völlig zurecht alle Lesekünstler*innen mit herzlichem Applaus. Die Jury, die wie immer aus dem Vorjahressieger des Wettbewerbs, einer Vertreterin der SMV, Deutschlehrer*innen der Klassenstufe 5 und Frau Hirsch von der Buchhandlung Abraxas bestand, hatte es nicht leicht, hatten doch alle Kanditat*innen sich sehr gut vorbereitet und ihren Text den Zuhörer*innen überzeugend nahegebracht.

In der zweiten Runde lasen alle Zehn dann in umgekehrter Reihenfolge einen „Fremdtext“. Frau Hirsch hatte es mit der Auswahl von „Für immer Sommerby“ von Kirsten Boje wieder einmal geschafft, ein Buch mitzubringen, dass sowohl den Lesenden als auch dem Publikum viel Freude bereitete. Jede*r musste eine festgelegte Stelle daraus vorlesen und wieder zeigten sich dabei das Lesekönnen und die Gestaltungsfreude der AMG-Schüler*innen.

Am Ende war es dann Sophia-Marie Schiebenes aus der 6e, die den Vorlesewettbewerb nach einhelliger Ansicht der Jury insgesamt verdient gewann und das AMG dann auch in der nächsten Runde des Vorlesewettbewerbs sicherlich gut vertreten wird. Herzlichen Glückwunsch!

Zum Ende der Veranstaltung am Nikolaustag gab es dann für alle noch Geschenke: Die Teilnehmer*innen am Wettbewerb durften sich auf dem von Frau Hirsch liebevoll eingerichteten Büchertisch jeweils ein Buch aussuchen. „Für immer Sommerby“ bereichert als weiteres Geschenk die Schülerbibliothek des AMG. Frau Lundberg, die Organisatorin, überreichte Frau Hirsch ein kleines Dankeschön und die wunderbare Advents- und Nikolausdekoration, mit der die Deutsch-Fachschaft die Bühne geschmückt hatte, versüßte in ihren schokoladigen Anteilen den Schulvormittag des Publikums.

Es war der fünfte September im Jahr 2020 und der erste Schultag, an dem Schneck, eine kleine Schnecke, wieder alle ihre Freunde sehen durfte.
Das letzte Schuljahr war grauenvoll gewesen! Im ersten Halbjahr war alles ganz normal: Die Klasse machte schöne Ausflüge, ging auf Klassenfahrt. Doch dann kam das zweite Halbjahr. Es war das schlimmste Halbjahr, dass Schneck je erlebt hatte! Zuerst durfte Schneck gar nicht in die Schule, sondern musste von zu Hause lernen. Danach durfte sie ab und zu wieder zur Schule. Da wegen dem Virus die Klassen geteilt werden mussten, war Schneck nur mit ein paar von ihren Freundinnen in der Klasse. Das lag wahrscheinlich daran, dass sie nicht
– wie so viele von ihren Freundinnen- in Schneckenhausen, sondern in Schnecklingen wohnte. Deswegen war es natürlich selbstverständlich, dass Schneck sich auf die Schule freute.

Klar, sie musste jetzt eine Maske tragen und natürlich musste sie auch öfters ihre Fühler waschen, aber das störte Schneck nicht. Als Schneck gerade voller Freude aus dem Haus kriechen wollte, rief ihre Mutter: „ Schneck! Warte! Du hast dein Essen vergessen! Das brauchst du trotzdem. Ich habe dir extra deinen Lieblingssalat eingepackt!“. „Oh, Danke!“ rief Schneck „ Das hätte ich ja fast vergessen!“ Schneck kroch noch einmal zurück, umarmte ihre Mutter, und nahm das Essen dankbar entgegen.

In der Schule angekommen, wartete schon Schnecks beste Freundin Schneckika auf sie. Zusammen gingen sie ins Schulhaus. Alles sah anders aus! Am Eingang stand Herr Schneckerich, der die Schülerdaran erinnerte, eine Maske zu tragen und Abstand zu halten. Außerdem hingen überall bunte Plakate zu Lüften oder richtigem Fühler waschen, und auf dem Boden waren überall Absperrbänder zum Abstand halten. Schneck hätte ihre Schule um ein Haar nicht wiedererkannt. „Komm“ sagte Schneckika „ wir haben ein neues
Klassenzimmer, nämlich 1.25.“ Während Schneck immer noch fassungslos die Treppe hochkroch, meinte Schneckika: „Komm Schneck, ich will nicht gleich am ersten Tag zu spät kommen!“

Trotz der ganzen Trödelei waren sie die ersten im Klassenzimmer. Als alle da waren hatten sie erst mal eine Klassenlehrerstunde. Schneck freute sich, dass endlich wieder alle da waren. Danach kamen Geographie und Biologie und dann hatten sie Deutsch. Es war ganz schön, bis Frau Schneckilon-Mayer zu den Hausaufgaben kam. „Was bedeutet das Wort „Miteinander“ für euch?“ fragte Frau Schneckilon-Mayer. Nach der Schule fragte Schneck Schneckika: „Was schreibst du denn zu der Frage? Ich hab nämlich überhaupt keine Idee!“ „Weiß ich nicht“
antwortete Schneckika, „mir wird schon was einfallen.“

Als Schneck am Nachmittag an ihren Hausaufgaben saß, war die ganze gute Laune und Freude vom Morgen verschwunden. Ihr fiel einfach nichts ein, was sie zu „Miteinander“ hätte schreiben können. Also fuhr sie ihren Computer hoch und suchte auf Schneckipedia „Was bedeutet Miteinander“. Aber die Suchergebnisse lauteten nur: Miteinander, auch ein Wort für Zusammen, gemeinsam lateinischer Begriff ... Ab „lateinischer Begriff“ hatte Schneck aufgehört zu lesen. Das konnte sie wohl schlecht in ihr Heft schreiben! Bingo ! Da fiel es ihr plötzlich ein! Sie konnte doch ihre große Schwester fragen. Beim Thema Hausaufgaben war sie die Richtige. Eilig kroch Schneck in das Zimmer ihrer Schwester. Ihre Schwester lag auf dem Boden und lernte gerade aus Spaß ihr Mathebuch auswendig. „Was bedeutet das Wort „Miteinander“?“ fragte Schneck. Ihre Schwester zuckte daraufhin zusammen. „Du hast mich ja mal erschreckt! Hast du das Schild an der Tür nicht gesehen? Anklopfen! Also, was war nochmal deine Frage?“ „Was bedeutet „Miteinander“?“, wiederholte Schneck. „Uh, darin bin ich ganz schlecht!“, meinte Schnecks Schwester, „Aber du weißt ja, bei Mathe oder Grammatik kannst du mich gerne fragen! Bei deiner Frage kann dir Mama wahrscheinlich am meisten helfen.“ „Stimmt,“ dachte Schneck, „Wegen was bin ich darauf nicht gleich gekommen?“ Schnell kroch Schneck zu ihrer Mutter, die auf der Küchenbank saß. „Was bedeutet „Miteinander“ für dich?“, fragte Schneck erneut. „Warum fragst du?“ antwortete Schnecks Mutter. „Wir sollen als Deutsch-Hausaufgabe schreiben, was „Miteinander“ für uns bedeutet“, sagte Schneck. „Oh,“ meinte Schnecks Mutter „Da kann ich dir leider nicht helfen.“ „Warum?“ fragte Schneck besorgt „Naja,“ meinte ihre Mutter „Ich weiß ja nicht was „Miteinander“ für DICH bedeutet.“ „Da hat sie auch recht“, dachte Schneck.

Bis zum Abend fiel ihr nichts ein. Also dachte sie: „Ich frage morgen einfach Schneckika, ob ich bei ihr abschreiben darf.“ Am nächsten Morgen war Schneck ziemlich spät dran und musste sich beeilen. Herr Schneckerich und die bunten Schilder beachtete sie gar nicht mehr. Gerade als sie auf ihrem Platz saß , kam Frau Schneckilon-Mayer herein. Erst war Schneck erleichtert, dass sie nicht zu spät war aber dann fiel ihr die Sache mit der Hausaufgabe ein. „Guten Morgen,“ sagte Frau Schneckilon-Mayer. „Fangen wir doch mal mit der Hausaufgabe an. Wer möchte zuerst? Schneckhart, vielleicht du? Kommdoch bitte an die Tafel und stell uns deine Idee vor.“ „Äh ja ...“, stotterte Schneckhart „ Äh ... Gemeinsam bedeutet ... äh ... Zusammen und so ... und das wars ...“ „Aha ...,“ meinte Frau Schneckilon-Mayer. „Schneck, komm du doch mal vor und präsentiere uns deine Idee.“

Schneck schluckte. Und dann, gerade als sie vor der Tafel stand, fiel es ihr ein. Es war wie ein Geistesblitz. Mit lauter Stimme sagte Schneck: „ Miteinander bedeutet für mich, jeden mitzunehmen, egal wie er aussieht und egal an was er glaubt. Außerdem steht „Miteinander“ für zusammen. Wenn wir alle zusammen eine Maske tragen und Abstand halten, wird alles viel schneller wieder normal.“

Und diese großen Worte von dieser kleinen Schnecke sollten wir uns immer merken: Egal, wer wir sind und egal, wie wir aussehen, wir gehören irgendwie immer dazu!

(von Matti Fischer, AMG, 6c)