Enten-Rettung in letzter Sekunde

„Petja und der Wolf“: Musiktheater von Sergej Prokofjew für die Fünftklässler

Montag nach den Herbstferien: Zwei fünfte Klassen wurden in der ersten Stunde in ihren Klassenzimmern abgeholt, um im Theaterraum den Musiklehrer Sebastian Matz (AMG) und seinen Kollegen Dirk Bretschneider (Goethe-Gymnasium Karlsruhe) einmal als Musiker auf der Bühne zu erleben. Begeistert verfolgten die Schülerinnen und Schüler das bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebte musikalische Märchen „Petja und der Wolf“ (besser bekannt als „Peter und der Wolf“) von Sergej Prokofjew. Die musikalische Geschichte handelt vom bösen Wolf, der das Entlein frisst und auch die anderen Tiere bedroht, dann aber von dem mutigen Petja mit Witz und Geschick überwältigt und schließlich in den Zoo gebracht wird.

Dabei konnte das Publikum auf spielerische Weise ganz verschiedene Instrumente kennen lernen, denn die auftretenden Figuren wurden jeweils durch ein eigenes, für sie besonders passendes Instrument charakterisiert: die traurige Ente (Oboe), der brummelnde Großvater (Fagott), der kleine zwitschernde Vogel (Flöte), die samtpfotig schleichende Katze (Klarinette), der böse, gefährliche Wolf (zwei dröhnende Saxophone).

Eine Ausnahme bildeten die Auftritte Petjas, die nicht durch ein Instrument, sondern durch den Gesang der zuschauenden Kinder begleitet wurden, denen die Leitmelodie des Stückes vor dem Beginn der Geschichte von den beiden Musikpädagogen beigebracht worden war: „Petja hab keine Angst, du bist so schlau, du würdest selbst den bösen Wolf besiegen...“, ertönte es begeistert jedes Mal, wenn der Einsatz des Publikums verlangt wurde. In zwei hintereinander stattfinden Aufführungen erlebten alle fünften Klassen ein mitreißendes Musiktheater und belohnten die Akteure, die nicht nur ihr musikalisches, sondern auch ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellten, mit donnerndem Applaus und Zugabe-Rufen.

Es ist nun schon zur Tradition geworden, dass die neuen Fünftklässler an diesen Musik-Klassiker herangeführt werden. Sebastian Matz und Dirk Brettschneider, die das 1936 ursprünglich für Sinfonieorchester und Sprecher geschriebene Stück zu einem Theaterstück für zwei Akteure bearbeitet haben und die extra für diesen Zweck neue Instrumente erlernten, ist es auch dieses Jahr wieder gelungen, ihr junges Publikum zu fesseln, das die eingängigen Melodien sicher noch lange im Ohr haben wird.