Sie waren schon vor ihrer Fertigstellung ein Hingucker, die Kunstwerke auf den Stromverteilerkästen der Stadtwerke in der Schlossgartenstraße und beim Schulzentrum.
Man konnte die Freude und auch den Stolz der 25 Schüler und Schülerinnen des Neigungsfaches Kunst am Albertus-Magnus-Gymnasium förmlich mit den Händen greifen, dass „ihre" Ideen nun täglich von Passanten betrachtet werden, dass ihre Kunstwerke an den Stromverteilerkästen noch zu sehen sein werden, wenn sie schon die Schule verlassen haben.
Groß ist die Bandbreite an Techniken und Inhalten, die sich die Jugendlichen der Klassenstufe 11 zu dem von ihrer Kunstlehrerin Karin Kieltsch breit angelegten Themenfeld „Aus-Blicke" ausgedacht haben. „Ich wollte die Schüler nicht mit einem Thema einengen, sondern ihnen kreativen Freiraum lassen, den die jungen Menschen zu nutzen wussten". Denn während bei dem einem Verteilerkasten eine Eule aus dem Grün hervorwächst, bei der sich die Federn scheinbar im Wind wiegen, ist es bei dem anderen Kasten eine Sprungdeckeluhr, aus der jedoch ein Auge auf die Welt blickt, eine Augenblume zeichnet sich auf dem nächsten Stromkasten ab und auf dem anderen ein Rabe, zart ein Auge im Schnabel haltend, neben einem Wolf, um einige wenige Motive von insgesamt elf Stück herauszugreifen.
Hochkonzentriert sind die jungen Künstler am Werk gewesen, als Palette taugten nicht nur Plastikdeckel von Farbeimern auch Pizzakartons sind ideal, um die Farben ins richtige Mischungsverhältnis zu bekommen. Richtig cool finden es Magdalena und Michelle, dass man ihre Kunstwerke sieht, und die Rückmeldungen, die sie beim Bemalen erhalten haben, sind durchweg nur positiv. Das bestätigen auch Helen und Fianna, die wie alle anderen Beteiligten mit großer Passion an die Sache herangegangen sind. Auch Lehrerin Kieltsch ist mehr als begeistert über ihre Neigungsklasse und deren Ergebnisse.
Doch ohne Moos stünden bis heute die Verteilerkästen in der Schlossgartenstraße grau im Straßenraum: Dank der Jugendstiftung und Kulturstiftung der Sparkasse gab es Farben, Sonnenschirme und Sitzhocker, und noch einen Obolus für die jungen Künstler, ließ Gisela von Renteln bei einer vorab-Besichtigung am Mittwoch vergangener Woche wissen. Diesen Resultaten und diesem Engagement von Schülern und Lehrerin gebührt schon eine Auszeichnung, unterstrich von Renteln. Beim Vernissagentermin am Montag stand sie vor den jungen Künstlern, begleitet von Regionaldirektor der Sparkasse Karlsruhe Patrick Ertel und seinem Filialkollegen Philipp Faltermeier. Auch Sven Scherer und Wolfgang Maier sowie Michael Weinbrecht von den Stadtwerken hatten es sich nicht nehmen lassen, zur „Ausstellungseröffnung" zu kommen. Denn erstens mußte grünes Licht von dem kommunalen Energieversorger für die Aktion kommen und überdies der Boden oder besser die Kästen der Stadtwerke vorbereitet, sprich abgeschliffen und dann grundiert werden, damit sie als Malgrund taugen. Den Anstoß für diese „außergewöhnliche" Aktion war von Oberbürgermeister Johannes Arnold gekommen, der sich begeistert über das Ergebnis zeigte. „Eure Kunstwerke bringen einen tollen Charakter ins Straßenbild". Mit Blick auf Rektor Helmut Obermann merkte der OB an, es freue ihn, dass die Schule bereit war, diese Aktion umzusetzen. Er hoffe, es finden sich noch weitere Kunst-Klassen, die gleichfalls bleibende Werke schaffen. Anschließend überreichte Frau von Renteln für die engagierten Jung-Künstler Freikarten fürs open air-Kino und dankte wie der OB Kunstlehrerin Frau Kieltsch für ihr Engagement und Silvia Rottenecker vom Bildungsamt, bei der die Fäden für die Malaktion zusammen liefen.
„Wir hatten eine schöne Zeit, es hat uns riesigen Spaß gemacht", so Louise im Namen des Kurses. Vielleicht gibt es im kommenden Jahr eine Fortsetzung; die Bitte stieß bei den Herren Scherer und Maier auf offene Ohren.
Quelle: Stadtwerke Ettlingen