Bericht von Schülerinnen der 9c
Am 15.11.21 begann unsere Reise nach Adelsheim ins LSZU (Landesschulzentrum für Umwelterziehung). Dort lernten wir viel über Nachhaltigkeit, Ernährung und Kreisläufe unserer Umwelt.
Morgens trafen wir uns (die Klasse 9c) am AMG, um den Covid-19 Schnelltest durchzuführen. Daraufhin fuhren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Adelsheim, wo wir nach dreieinhalb Stunden Reise ankamen. Dort ging es direkt zur Mensa, welche auch die Veggies unter uns berücksichtigte.
Nach der Zimmereinteilung lernten wir die FÖJ’ler (Freiwilliges Ökologisches Jahr) kennen, die uns herzlich willkommen hießen. Anschließend arbeiteten wir an Referaten und Aufgaben zu verschiedenen landwirtschaftlichen Themen und bereiteten unsere Besuche bei landwirtschaftlichen Betrieben vor. Nach einem abendlichen Fußmarsch durch die Stadt Adelsheim organisierten wir noch einen Spieleabend. Pünktlich um 22.00 Uhr waren wir auf den Zimmern und gespannt auf den nächsten Tag schliefen wir alle ein.
Gesättigt nach dem Frühstück fuhren wir zum Obstbauern Gätschenberger nach Katzental. Herr Gätschenberger persönlich führte uns zwei Stunden durch die Plantage und die Fabrikhalle. Er erläuterte uns die Vor- und Nachteile von konventionellem und biologischem Anbau. Der Hof macht integrierten Anbau, das ist eine Art Mischung von biologischem und konventionellen Anbau.
Herr Gätschenberger erzählte auch ausführlich von seinem Familienbetrieb, der ungefähr 50 feste Mitarbeiter hat. Fast eine Viertelmillion Apfelbäume auf 300 Hektar gehören zum Hof, außerdem gibt es noch Zwetschgen, Kirschen, Birnen und Mirabellen. Der größte Schädling ist die Feldmaus. Der Klimawandel macht sich auch bemerkbar. Es blüht früher und zwar zu einer Zeit, in der es noch Nachtfröste gibt. Darum stirbt immer häufiger ein Teil der Blüten ab.
In der Fabrikhalle werden unter anderem Apfelchips nach einem patentierten Geheimrezept hergestellt. Außerdem werden das ganze Jahr die gelagerten Äpfel verpackt und abgeholt. Viele der Äpfel kommen in regionale Supermärkte, aber zum Beispiel die Kirschen auch zur Marmelade-Herstellung nach Dänemark.
Drei Apfelkisten durften wir vom Hofladen mitnehmen, in dem es auch andere interessante Produkte gab, zum Beispiel Bio-Kartoffel-Chips.
Am selben Tag haben wir aus den Äpfeln noch leckeren Apfelsaft selbst gepresst. Dann haben wir unsere Referate gehalten und uns mit Lebensmittelverschwendung befasst. Nach dem Abendessen konnten wir in der Sporthalle des LSZU noch Fußball und Völkerball spielen und später auf unsere Klassenarbeiten lernen, die wir in der nächsten Woche schreiben müssen.
Manche begannen den nächsten Tag mit Frühsport und gingen draußen joggen. Ein Lernzirkel über die Honigbienen erwartete uns nach dem Frühstück. Davor gab uns Frau Roth vom LSZU eine Einführung in das Leben, den Nutzen, die Gefährdung und den Schutz der Honigbiene. Honigverkostungen, Arbeitsblätter und die Präparate unter dem Mikroskop waren vorbereitet. Wir konnten außerdem eigene Kerzen aus echtem Bienenwachs basteln, was uns allen sehr gefiel.
Nach dem Mittagessen beschäftigten wir uns mit der konventionellen Massentierhaltung von Mastschweinen. Dazu sahen wir einen Film.
Anschließend besuchten wir einen Biomastbetrieb für Schweine mit einer Ferkelzucht. Der sympathische Biobauer Herr Kunzmann zeigte uns sowohl die sieben Tage alten süßen Ferkel mit ihren Muttersauen als auch die ca. 280 kg schweren Zuchteber. Danach wollten viele von uns zum Vegetarier werden - zumindest bis es zum Abend Salamipizzaschnecken gab. Nach dem Essen fand ein lustiger Kuhmelkwettbewerb an einer lebensgroßen Plastikkuh statt, bei welchem die Gewinner mit veganen Süßigkeiten belohnt wurden.
Am vierten Tag fanden drei verschiedene Projekte statt. Zum einen produzierten wir eine biologisch abbaubare Stärkefolie, was sowas wie eine Frischhaltefolie in umweltfreundlicher Version ist. Verschiedene Arbeitsblätter über die besuchten Höfe und zu anderen Themen war die zweite Aufgabe. Zu guter Letzt haben wir eigenen Frischkäse aus Frischmilch und Essig bzw. Zitronensaft hergestellt. Dazu durften wir ihn nach unseren Geschmäckern mit Kräutern, Honig und Gewürzen verfeinern und zum Abendessen verkosten.
Am Nachmittag haben wir eine Abschlussdokumentation mit Postern gestaltet. Anschließend verbrachten wir unseren letzten Abend gemeinsam in der Sporthalle und beim Lernen auf die Klassenarbeiten.
Vor der Abreise kontrollierten die FÖJ’ler noch mit einigen „Freiwilligen“, ob wir in den fünf Tagen den Müll richtig getrennt hatten.
Lehrreich waren diese fünf Tage auf jeden Fall, wichtige Themen wurden besprochen wie z. B. auch die Lebensmittelverschwendung, die einige schockierte. Unsere Klassengemeinschaft ist auch gewachsen und somit fuhren wir zufrieden nach Hause.