Städtepartnerschaft mit Épernay

Zum Auftakt der Projektwoche wurden die Teilnehmenden zu einem Empfang im Rathaus Épernay eingeladen. Nach dem kurzen Fußweg von der Schule bis zum Rathaus hatten wir die Möglichkeit, uns den Stadtpark näher anzuschauen und einen Spaziergang zu machen. Dabei fiel uns die große Biodiversität sehr positiv auf. Im Anschluss empfing uns Frau Oberbürgermeisterin Christine Mazy im Rathaus und informierte uns ausführlich über Épernay, la capitale du Champagne. Auch Informationen über das Rathaus der Stadt und seine interessante Architektur erhielten wir alle von ihr und sie machte uns deutlich, dass die Städtepartnerschaft von Ettlingen und Épernay große Bedeutung hat. Dazu gehören Begegnungen und Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, über die sich sehr freut.

Sie ermunterte die Jugendlichen, sich an solchen Maßnahmen, die für gute Beziehungen in Europa immens wichtig sind, zu beteiligen. Zum Ausklang gab es ein gemütliches Beisammensein mit reichhaltigem Buffet, bei dem wir in einen schönen Austausch mit den Akteuren der Städterpartnerschaften, wie das „Épernay Jumelage“ kamen.

Das Museum befindet sich auf der Avenue de Champagne in Épernay. Dort konnten wir detaillierte Videos und informative Texte über die Herstellung von Schaumwein, Champagner, anschauen. Es gab einen Audioguide, mit dem man an verschiedenen Stationen des Museums wichtige und interessante Informationen zum Thema anhören konnte. Auch durch interaktive Aufgaben, beispielsweise das Erraten von verschiedenen Düften, das Knoten von Seilen, mit denen Korken verschlossen werden und vieles mehr- Die Exkursion war sehr bereichernd, informativ und wir freuen uns, dass wir die Möglichkeit hatten diese Erfahrung zu machen.

Am Vormittag besichtigten wir die bewundernswerte Kathedrale und es war wirklich faszinierend! Diese Kathedrale, auch als "Notre-Dame de Reims" bekannt, hat eine lange Geschichte und beeindruckt mit ihrer imposanten Architektur. Die Kathedrale wurde im 13. Jahrhundert erbaut und ist vor allem für ihre prächtige Fassade, kunstvollen Skulpturen und beeindruckenden Fensterrosen berühmt. Früher diente sie sogar als Krönungsort der französischen Könige, was dem Ort eine besondere historische Bedeutung verleiht. Besonders beeindruckend waren die Glasfenster mit ihren lebendigen Farben und religiösen Motiven. Die Kathedrale beherbergt zudem eine Vielzahl von Kunstwerken und religiösen Relikten, die den Besuchern einen Einblick in die reiche kulturelle Geschichte Frankreichs bieten. Die "Cathédrale de Reims" ist nicht nur ein Ort der Spiritualität, sondern auch ein architektonisches Meisterwerk, das die Jahrhunderte überdauert hat.

Unser Besuch war nicht nur informativ, sondern auch inspirierend und hinterließ uns mit einem tieferen Verständnis für die kulturelle Bedeutung dieses beeindruckenden Bauwerks. Am Nachmittag besichtigten wir das Museum „FRAC Champagne-Ardennes“. Es ist ein Museum für zeitgenössische Kunst. Im FRAC werden verschiedene Kunstwerke ausgestellt, die sehr unterschiedlich und außergewöhnlich sind. Es gibt beispielsweise eine große (nachgebaute) Stadtmauer von Reims, die aus Holz und Stein gebaut wurde. Zu sehen ist auch ein riesiges Sonnenseegel aus T-Shirts, das an der Decke befestigt ist.

Täglich durften wir unsere Austauschpartnerinnen- und Partner in den ersten zwei Stunden am Unterricht im „Lycée Européen Polyvalent Stéphane Hessel“ begleiten bzw. hospitieren. Die Schule wurde 2013 gegründet und ist das Ergebnis des Zusammenschlusses der ehemaligen „Lycée Léon Bourgeois“ und „Godart-Roger“. Die Schule besteht aus zwei großen Gebäuden, einem Internat und zwei riesigen Kantinen. Über 2100 Schülerinnen und Schüler besuchen unterschiedliche Züge und ca. 200 Lehrkräfte und weiteres Verwaltungspersonal arbeiten in beiden Gebäuden. In den Klassen gibt es sehr große Lerngruppen, die mit Laptops arbeiten und selten Hefte benutzen. Der Unterricht beginnt um 07:55 Uhr und eine Schulstunde dauert 60 Minuten. Ab 12:00 Uhr können die Schülerinnen und Schüler in der Schulkantine essen, da der Schultag fast immer bis 18:00 Uhr dauert. Nur mittwochnachmittags findet kein Unterricht statt. Die Hausaufgaben werden abends erledigt.

Nach einer der gemeinsamen Musikproben ging es gleich musikalisch weiter. In der Kirche Notre Dame d’Epernay erwartete uns der Organist M Baudon, der uns die große Orgel der Kirche vorführte. Das Instrument ist von dem bekannten französischen Orgelbauer Aristide Cavaillé-Col erbaut, der auch berühmte Orgeln in Paris gebaut hat. Sie ist fast original erhalten und hat etwa 4000 Pfeifen. Wir bekamen verschiedene Klangfarben (Register genannt) zu hören und M Baudon hat mehrere Stücke gespielt. In Kleingruppen durften wir hoch auf die Orgelempore steigen und haben dabei die Vibration der tiefen Basspfeifen auch gespürt. Es war toll, ein so großes Instrument direkt aus der Nähe zu sehen.

1895 gründete der Viscomte Florens de Castellane, Erbe einer der ältesten Familien in Épernay, das Champagnerhaus de Castellane mit seinem-wunderschönen Wasserturm dessen Höhe 66 Meter beträgt. Als Emblem für dieses Haus wählte er das Sankt Andreaskreuz aus. Bei der informativen Führung wurde uns erklärt, dass das Champagner aus drei Rebsorten hergestellt wird: Die rote Rebsorte Pinot Noir, Pinot Meunier und die weiße Rebsorte Chardonnay. Wir lernten auch über die besondere traditionelle Méthode Champenoise. Außerdem werden die Flaschen 24-32 Mal im Monat gerüttelt. Der Champagner Keller hat insgesamt 28 km Kellergänge. Jedes Jahr produziert de Castellane ca. 40-50 Millionen Flaschen Champagner.

In Épernay haben wir an einem musikalischen Projekt teilgenommen, bei dem wir am letzten Tag des Austauschs ein kleines Konzert aufgeführt haben. Alle Teilnehmenden aus Deutschland, alle Gastschüler und ein paar weitere Schülerinnen und Schüler, die keine Austauschpartner bei sich zu Gast hatten, haben mitgemacht. Am Montag und Dienstag hatten wir jeweils zwei Stunden Probe, montags von 16:00 bis 18:00 Uhr und dienstags von 14:00 bis 16:00 Uhr. Auch am Tag des Konzerts probten wir nochmal eine Stunde und hier wurden spontan nochmal einige Dinge geändert. Zu Beginn wurde das Lied „Melody“ von Cro zu dritt gesungen, danach das Lied „In The Stars“ von Benson Boone dann zu zweit. Beide Lieder hat jeweils eine Person, die auch gesungen hat, mit dem Klavier begleitet. Alle zusammen haben wir dann die drei Lieder „Heal The World“, „I Just Can`t Stop Loving You“ und „The Lady In My Life“ von Michael Jackson gesungen. Wir haben zwar ein paar Fehler gemacht, das Publikum war trotz allem sichtlich begeistert. Als Zugabe haben wir noch einmal das Lied „Heal The World“ gesungen, aber dieses Mal zusammen mit unseren Lehrkräften. Alles in allem wurde unser Mini-Konzert zu einem großen Erfolg und die Proben und die Aufführung haben uns großen Spaß gemacht.