Vergleich zweier Schulsysteme

Frankreich vs. Deutschsland

n Klasse acht ist es möglich, bei einem Austausch mit Belleville in Frankreich mitzumachen. Hier gehen die Austauschschüler*innen aus Deutschland teilweise auch mit in den dortigen Unterricht und manche sind ganz überrascht, wie anders es in der deutschen Schule ist im Vergleich zur französischen. Hier berichte ich jetzt mal über meine Erfahrungen mit dem französischen Schulsystem.

Unterrichtszeiten:

Im Französischunterricht haben wir erfahren, dass die Franzosen  jeden Tag, außer mittwochs, bis 16:30 Uhr oder 17:00 Uhr in der Schule bleiben müssen.

Das war eine ziemliche Überraschung und ich konnte mir das gar nicht vorstellen. Beim Austausch waren wir tatsächlich relativ viel in der Schule und hatten mit unseren Austauschschüler*innen wirklich an zwei Tagen bis halb fünf Unterricht. Das eine Mal war ich mit meiner Corres (Französisch: Corres= Austauschschüler*in) in einer Art Betreuung, was für die Franzosen nachmittags ein Fach ist, in dem sie ihre Hausaufgaben machen. Das fand ich eigentlich ganz gut.

Mittagessen/ Mittagspause:

Natürlich wird den französischen Schüler*innen Mittagessen gestellt, dafür brauchen sie aber eine Karte, ähnlich wie ein Schülerausweis der Schule, mit dem sie bestätigen, dass sie an der Schule sind. Bei uns müssen wir ja einfach vier Euro pro Mittagessen bezahlen.

Wenn wir dann aus den Klassenzimmern kamen, hatte sich schon eine SEHR lange Schlange gebildet, die jüngsten Klassenstufen durften eigentlich immer zuerst essen, aber der Vorteil beim Austausch war, dass wir als Gäste vor den anderen unser Mittagessen in der Mensa holen durften. Es gab immer etwas mit Fleisch und etwas für Vegetarier. Wenn ich ehrlich sein darf, mochte ich das Essen aber nicht so sehr. Danach konnten wir uns auf dem Schulhof aufhalten und Spiele spielen oder anderes machen.

Zuspätkommen:

Bei uns am AMG, wenn wir zu spät kommen, bekommen wir je nach Lehrer*in entweder einen Eintrag oder können uns einfach in den Unterricht setzen, mit einer kleinen Entschuldigung natürlich. In Frankreich kommt man nach Unterrichtsbeginn nicht mehr auf den Schulhof oder in das Schulgebäude! Man muss klingeln, weil das Tor, welches den Schulhof komplett eingrenzt,  abgeschlossen wird.  Dann muss man zum  Direktor / zur Direktorin und sich entschuldigen und sagen, wieso man zu spät kam. Das ist einem Corres mit einem Mitschüler von mir passiert, weshalb wir erst später zu unserem Ausflug konnten.

Klassenstufen:

Hier bei uns sind die fünfte bis zwölfte Klassenstufe in einer Schule, wohingegen in Belleville die fünften bis neunten Klassen zusammen sind und die zehnte bis zwölfte Klasse in einem anderen Schulgebäude, aber ganz in der Nähe von der Schule. Außerdem werden die Klassenstufen in Frankreich andersherum gezählt, die cinquième (französisch: cinquième= fünfte/r) ist eigentlich die siebte Klasse, quatrième (= vierte/r) die achte, troisième die neunte und so weiter.

Sportunterricht:

Das ist wahrscheinlich nur bei der von uns besuchten Schule in Belleville so, aber dort gibt es keine Sporthalle, sondern nur einen kleinen Geräteraum und einen Platz, an dem sie den Sportunterricht machen. Dieser ist im Freien und auch wenn es regnet, findet der

Unterricht dort statt. Manchmal, wenn zum Beispiel die Austauschschüler*innen da sind, machen sie auch etwas in den anliegenden Weinfeldern, sie brauchen dementsprechend Sportsachen für alle Wetterlagen. Darauf hätte ich persönlich keine Lust.

Meine eigene Meinung:

Ich finde das deutsche Schulsystem besser, es kommt mir weniger streng vor, aber ich mochte es auch in Frankreich, da es etwas Neues, ganz anderes und interessant war.

Was meinst du? Schreibe uns gerne deine Meinung: furunkel@amgettlingen.de