Künstliche Intelligenz am AMG

Vier indische Schülerinnen und Schüler der Partnerschule in Pune (Indien) und fünf deutsche Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse des AMGs haben Anfang Dezember gemeinsam an einem viertägigen Workshop über künstliche Intelligenz des Goethe-Instituts teilgenommen.

In der Vorstellungsrunde auf Deutsch wurden erst einmal Ideen für Wunschroboter formuliert – Buchauswahlroboter, Haushaltsroboter und Hausaufgabenroboter waren sowohl in Indien als auch am AMG beliebt. Die Deutschkenntnisse der indischen Schüler waren genauso überzeugend wie ihr Interesse am Thema, schließlich hatten sie am indischen Feiertag Guru Nanak Gurpurab am Montag, 30.11. eigentlich schulfrei. Oliver, der Mitarbeiter des Goethe-Instituts, moderierte und lehrte gekonnt sowohl auf Deutsch als auch ab und zu auf Englisch.

Beginnend mit der Fragestellung „Wie erkennt eine künstliche Intelligenz Ziffern?“ tauchte die Lerngruppe Tag für Tag tiefer in das Thema „Künstliche Intelligenz“ ein: Bilddatenbanken, neuronale Netze, Strukturen bei Künstlichen Intelligenzen, Arten von künstlichen Intelligenzen in der Vergangenheit und nach dem Stand der heutigen Forschung. Beispielsweise wurde in einer Simulation deutlich, wie eine künstliche Intelligenz bereits nach einem Training mit 20.000 Bildern mit einer Treffsicherheit von 93% handgeschriebene Ziffern von 1 bis 9 erkennt.

Im Anschluss an die zweistündigen gemeinsamen digitalen Treffen erhielten die deutsche und die indische Lerngruppen Aufgaben, die sie im Team lösen sollten. Beispielsweise sollten sie eine KI für ein Spiel entwickeln, bei dem ein Computer gegen einen Menschen gewinnt. Bei dem sogenannten NIM-Spiel hat man zunächst zehn ausgestreckte Finger zur Auswahl. Die Spieler dürfen abwechselnd ein, zwei oder drei Finger einklappen. Der Spieler, der den letzten Finger einklappt, gewinnt das Spiel. Unseren informatik-interessierten Schülern gelang es, ein entsprechendes Java-Programm zu schreiben, bei dem die Zahl der Finger variabel ist! Ihr Informatik-Lehrer Dirk Zechnall war sehr zufrieden über die Implementierung, denn ein Lösungsvorschlag mit Stift und Papier hätte genügt.

Am vierten und letzten Tag wurden auch ethische Fragestellungen diskutiert, beispielsweise über die Schuldfrage einer künstlichen Intelligenz, wenn sie bei dem Versuch fünf Menschen zu retten, einen Menschen tötet. Die deutschen Schülerinnen und Schüler waren sich einig, dass sich die Teilnahme gelohnt hat: „Es war interessant und wir haben viel Neues gelernt, gerade anhand der spannenden Simulationen“. Beim nächsten Projekt würden sie sich eine noch engere Zusammenarbeit mit den indischen Partnerschülern wünschen. Hoffentlich kann das nächste gemeinsame Projekt bald starten.