Anderer Blickwinkel auf Baumwipfelpfad

Die Exkursion des Seminarkurses "Nachhaltigkeit" Anfang Dezember ermöglichte einen anderen Blickwinkel auf den Baumwipfelpfad.

Die Anreise nach Bad Wildbad erfolgte bei frostigen Temperaturen. Nach der Fahrt mit der Standseilbahn auf den Sommerberg rasteten die Teilnehmenden des Seminarkurses mit dem Thema „Nachhaltigkeit“  bei heißer Kartoffelsuppe und Pommes kurz im Aussichtsrestaurant Sommerberg. Im Anschluss erwartete uns im Schnee ein engagierter und kompetenter Guide, mit dem wir den Wipfelpfad bestiegen. 
Der Pfad ist ein offizielles Projekt der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ und diese Vielfalt konnten wir auch gleich nach unserer Ankunft beobachten: Tannenmeise, Buchfink, Eichhörnchen, Mistel und Hexenbesen wurden gesichtet.

Auf halber Strecke zwischen Wurzel und Wipfel erhielten wir von unserem Führer einen neuen bzw. anderen Einblick in das Ökosystem und den Wirtschaftsraum Wald. 
Dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ seinen Ursprung in der Forstwirtschaft hat, ist zwar vielen bekannt. Aber heutzutage muss sich der Wald vielen neuen Herausforderungen stellen. So ist es notwendig, Holzwirtschaft, Tourismus und Ökologie unter einen Hut zu bringen. Auch erfuhren wir, dass hier der Klimawandel eine immer größere Rolle spielt. Deshalb gilt es für den Wirtschaftswald langfristig Holzarten zu wählen, die Hitze, Trockenheit und Stürme vertragen und am besten noch schnellwüchsig sind.

Unser Führer klärte uns auf, dass es diese Wunderbäume tatsächlich gibt: Douglasien. Diese kommen allerdings aus Nordamerika. Weitere Fragen müssen in  Zukunft noch geklärt werden: Kann abgestorbenes Holz einfach liegengelassen werden? Nein, da sich hier Schädlinge vermehren und wegen der Waldbrandgefahr? Oder ja, aufgrund der Bodenverbesserung und der Wasserspeicherung durch Altholz?

Unsere Fragen nach dem Wald als CO2-Speicher, Schadstoffreiniger und Luftanfeuchter wurden von unserem Guide ebenso beantwortet wie die Rolle des Wolfes im Ökosystem. Aktuell durchstreifen drei Männchen weitläufig die Region, ein Rudel sei noch nicht in Sicht, meinte der Sachverständige. Auch die Schafherde am Wildbader Baumwipfelpark litt bereits unter Wolfsangriffen. Aus diesem Grund patroullieren hier jetzt Herdenschutz-Lamas. Leider war es denen am 2.12. wohl zu kalt, deshalb bekamen wir sie nicht zu Gesicht. Das könnte aber auch am Nebel gelegen haben. 

Obwohl die Sicht an diesem frostigen Herbsttstag teilweise nur 20 Meter betrug, war die Tour über den Baumwipfelpfad bei Bad Wildbad eine gelungene Exkursion in das Thema Nachhaltigkeit und Naturerlebnis pur.