Podiumsdiskussion am 12.12

Was ist uns unsere Freiheit wert? Ist unsere Demokratie gefährdet? Wie kann ich mich als Jugendliche:r für meine Interessen einsetzen? Diese Fragen bildeten den Leitfaden für die Podiumsdiskussion am Dienstag, dem 12. Dezember. Das Bürgerforum Ettlingen hat dazu die Oberstufen aller drei Ettlinger Gymnasien in den Theaterraum des Eichendorff-Gymnasiums eingeladen.

Nach einer Begrüßung durch den ehemaligen Schulleiter des AMG Helmut Obermann und den Bürgermeister Johannes Arnold ging es direkt zu den Vorträgen. Mirko Drotschmann, unter uns Schülern besser bekannt als MrWissen2go, führte uns mit passenden Beispielen in das Thema ein. Politik werde zu Lasten der jüngeren Menschen geführt, was den Anschein erweckt, dass das Wahlalter der Wähler die Politik bestimmt und sich einige Jugendliche so nicht politisch vertreten fühlen.

Zwar können wir nicht bei jeder einzelnen Entscheidung in der Gegenwart mitwirken, doch es läge in unserer Hand dafür zu sorgen, dass sich unsere Zukunft unseren Wünschen anpasst.

Wir können uns zum Beispiel durch Petitionen, Kommunalwahlen oder auch den Beitritt einer Partei engagieren und so aktiv bei vielen politischen Entscheidungen mitbestimmen.

Schülerinnen und Schüler von jeder anwesenden Schule trugen außerdem Projekte zu den verschiedenen Themen vor. Das Eichendorff-Gymnasium führte beispielsweise eine Umfrage zu den häufig benutzten Informationsquellen und dem Status unserer Demokratie durch. Dabei stellte sich heraus, dass der wichtigste Wert für Schüler die Freiheit ist. Wir sollten uns daher in der Pflicht sehen diesen Wert auch für alle anderen nach uns zu erhalten. Zwar informieren wir uns laut der Umfrage häufig über Social Media, sind uns dabei aber bewusst, dass nicht jede Information glaubwürdig ist.

Das Heisenberg-Gymnasium präsentierte einen gezeichneten Dialog über Populismus und wie wir damit am besten umgehen können, und das AMG zeigte anhand des bekannten Flüsterpostspiels, wie schnell News verändert und zu Fake News verfälscht werden. Es gäbe einen Unterschied zwischen den „versehentlich“ verbreiteten Fake News und dem bewussten Verbreiten dieser. MrWissen2go veranschaulichte dies in seinem zweiten Vortrag durch die vier Typen der Verbreiter: Der Puppenspieler, der politische Spion, das Spaß-Kind und der Monopoly-Mann, die sich Fake News für ihren Vorteil zu Nutzen machen.

„Im Krieg ist das erste Opfer die Wahrheit“, wie Alexei Makartsev, ein Politikredakteur der BNN, dazu sagte. Er leitete seinen Vortrag damit ein, dass er sich darüber freut, dass viele Jugendlichen auch Zeitung lesen und diese als vertrauenswürdig einschätzen. Er zeigte uns, wie er in seinem Team sicherstellt, dass seine Quellen sicher und verlässlich sind. „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“ ist hier das Motto. Er erzählte uns außerdem, wie die rasche Expansion des Internets die Medien verändert hat. Auch KI war ein Thema und wie diese sowohl gegen als auch für die Demokratie verwendet werden kann.

Nach den Vorträgen gab es eine kurze Fragerunde mit Mirko Drotschmann und Alexei Makartsev. Beruhigenderweise sahen beide unsere Demokratie nicht in Gefahr und sie appellierten an unser Engagement, damit dies auch so bleibt. Der Tag endete mit einem klaren Fazit von den Veranstaltern: Zwar ist unsere Demokratie stabil, jedoch nicht unantastbar.

Wir von der Furunkel finden, dass jeder von uns seinen Teil dazu beitragen muss, dass das Internet und wir selbst nicht als „Waffe“ missbraucht werden.

Vielen Dank an das Bürgerforum Ettlingen für die Organisation der interessanten Veranstaltung.

Von der Schülerzeitung Furunkel