Schüleraustausch Ettlingen-Belleville

Am 8.3. war es endlich soweit und der lang ersehnte Gegenbesuch bei den Austauschschülern in Belleville en Beaujolais stand für 16 Achtklässler des AMGs auf dem Programm.

Bevor es allerdings losgehen konnte, war die Kreativität von Frau Wagner und Herrn Schuster, die das Projekt in Ettlingen betreuen, kurzfristig gefragt, da wegen des Generalstreiks in Frankreich all unsere Züge ausfielen. Zum Glück konnte eine Lösung gefunden werden, wie der Austausch doch noch stattfinden konnte. Dazu mussten zwar alle schon um 4.30 Uhr am Hauptbahnhof sein. Dafür konnte die ganze Gruppe aber gemeinsam mit dem Flixbus direkt bis nach Lyon fahren. Dort wurde die ganze Ettlinger Delegation von der Schulleiterin persönlich sowie den betreuenden französischen Kolleginnen mit Vereinsbussen des örtlichen Rugbyclubs abgeholt und so konnten sich die Correspondants kurz darauf am Collège in Belleville in die Arme schließen.

Nach einem ersten Nachmittag in den Gastfamilien nahmen alle donnerstags gleich am Unterricht teil. Außerdem gab es eine kleine Rallye durch Belleville und nachmittags hieß es in gemischten Mannschaften mit den Corres Rugby spielen. Obwohl das im Sportunterricht in Deutschland eher selten gespielt wird, konnten alle gut mithalten.

Freitags fuhr die ganze Gruppe zu einem Tagesausflug nach Lyon. Während eines jeu de piste, das in deutsch-französischen Gruppen durchgeführt wurde, hatten alle die Möglichkeit die Stadt ein bisschen kennenzulernen und schöne Fotos zu machen. Den Treffpunkt am Ende musste man durch die verschiedenen Rätsel herausfinden. Am Ende kamen alle hoch oben bei der Cathédrale de la Fourvière an. Von dort hatte man bei schönstem Sonnenschein einen großartigen Blick über Lyon. Danach hatten wir noch die Möglichkeit, in kleinen Gruppen ein bisschen durch die Geschäfte im Vieux Lyon zu schlendern und das ein oder andere Souvenir zu kaufen.

Impressionen

Auch am Wochenende hatten sich die Corres nach dem tollen Empfang in den Ettlinger Familien einiges überlegt. So trafen sich z.B. 14 Mädchen, nachdem sie vorher beim Lasergame waren, im Ferienhaus einer Austauschschülerin zu einer Überraschungs-Pyjama-Party. Ein wirkliches Highlight und sicher nicht selbstverständlich! Andere waren mit ihren Gastfamilien noch einmal in Lyon, beim Go-Kart fahren, im Restaurant oder auf einem für das Beaujolais typischen Volksfest, den Conscrits. Montags konnten alle begeistert berichten und die vielen glücklichen Gesichter sprachen für sich.

An den restlichen Tagen konnten die Schüler weiterhin am Unterricht teilnehmen. Außerdem gab es ein gemeinsames Kunstprojekt, dessen Ergebnisse als Wall of Fame im Deutschklassenzimmer ausgehängt wurden. Es wurden gemeinsame Porträts der Corres mit verschiedenen Techniken gestaltet. Auch Sport mit Orientierungslauf stand noch einmal auf dem Programm und ein weiterer Höhepunkt war sicherlich die Segway Tour durch die Weinberge des Beaujolais.

Der Abschied rückte leider immer näher, aber zunächst wurde beim deutsch-französischen Abend im Collège noch einmal richtig gefeiert. Die französischen Schüler*innen tischten viele verschiedene Köstlichkeiten auf, es wurde getanzt, gesungen und sogar gemeinsam Klavier gespielt.

Am späten Montagabend zerschlugen sich die letzten Hoffnungen, dass wenigstens auf der Heimfahrt die Züge führen. Zum Glück half auch hier der Flixbus aus, was der Gruppe noch einen weiteren Tag in Lyon bei herrlichem Wetter bescherte und die Möglichkeit eröffnete, noch andere Ecken der Stadt, wie z.B. das neue und moderne Stadtviertel Confluence mit seiner beeindruckenden Architektur kennenzulernen.

Der Abschied am Mittwochmorgen war sehr rührend und tränenreich. Die Schüler*innen wollten sich nicht trennen und alle versprachen sich, in Kontakt zu bleiben. Auch die vier betreuenden Lehrkräfte waren von den herzlichen Abschiedsgesten sehr bewegt. Es wurde in diesem Moment wieder deutlich, dass solch klassische Schüleraustausche gelebte deutsch-französische Freundschaft sind, mit unvergesslich schönen Momenten und Erinnerungen, zu der Schüler, Eltern und Lehrer gleichermaßen beitragen. Vielen Dank an die gastgebenden Familien in Deutschland und Frankreich für ihren Einsatz (auch zu nächtlicher Stunde am Bahnhof) und die Gastfreundschaft, die beiderseits sehr gelobt wurde.