Theaterbesuch Antigone

Am Sonntag, den 5.10.2023, besuchten einige Schülerinnen der beiden Leistungsfächer Deutsch 11 in Begleitung ihrer Lehrkräfte Herr Frank und Frau Häfele das Theaterstück „Antigone“ in Heidelberg, welches zuvor im Unterricht behandelt wurde.

Die um 442 v. Chr. von Sophokles verfasste antike Tragödie wurde der heutigen Zeit angepasst. Alle Rollen wurden von Schauspielerinnen besetzt entgegen der antiken Spieltradition, wo nur Männer in Masken auftraten. In der Neuinterpretation des Stückes liegt der Schwerpunkt auf den Hauptfiguren Kreon, Ismene und Antigone und deren geschwisterlichen bzw. familiären Beziehungen. Des Weiteren wurden modernere Techniken wie das Filmen mit einer Kamera sowie das Abspielen einer Nachrichtensendung in die Inszenierung eingebaut. Ein auf der Bühne platzierter Punchingball veranschaulichte die Gewalt und versetzte ebenso wie die Graffitis auf den zwei aufgestellten Leinwänden in die Moderne.

Zudem handelte es sich um ein Theaterstück mit Interaktionen der Zuschauer*innen, welche vor Beginn des Stückes dazu aufgefordert wurden, fünf Fragen zu beantworten. Die Meinung des Publikums beeinflusste somit den Verlauf und das Ende der Handlung. Während der Darbietung wurde das Geschehen immer wieder unterbrochen, um erneut eine Abstimmung einzuleiten und ebenso um die Antworten der anfangs beantworteten Fragen auszuwerten, woran infolge dessen der weitere Verlauf festgemacht wurde. Aufgrund unserer Abstimmungen nahm das Stück ein positives Ende und stand somit im diametralen Kontrast zur ursprünglich verfassten antiken Tragödie.

Abschließend lässt sich sagen, dass die moderne Inszenierung der „Antigone“ die Rolle der Frau und ihre berufliche Position aus Sicht der heutigen Zeit demonstriert. Es fehlte das negative Frauenbild der Antike sowie der starke Götterglaube der Griechen, was bei der Inszenierung auch kurz erwähnt wurde.

Wir bedanken uns bei unseren Lehrkräften für das Ermöglichen des Ausflugs.

Liana Colamonaco, KS 11