Auch dieses Jahr wird im Sommer bei den Ettlinger Schlossfestspielen wieder ein bunter Mix an Stücken und Programmen angeboten: Von der Oper „La Bohème“ von 1896 über Titanic bis hin zu einer musikalischen Darbietung der Songs der Pop-Ikone Micheal Jackson ist für jeden etwas dabei! So findet sich auch ein Klassiker der Kinderbücher im Programm wieder: Pippi im Taka-Tuka-Land von Astrid Lindgren. Verkörpert wird die Hauptrolle von Elif Bozkurt, einer Schülerin unseres Albertus Magnus Gymnasiums. Somit ergriffen wir die Chance und befragten sie unter anderem zu den Schlossfestspielen, ihrer Rolle als Pippi und wie überhaupt so ein Casting abläuft!
Furunkel: Stell dich doch mal ganz kurz vor!
Elif: Ich heiße Elif Bozkurt, bin 15 Jahre alt, komme aus Ettlingen und mache dieses Jahr bei den Schlossfestspielen mit!
Furunkel: Sind das deine ersten Schossfestspiele?
Elif: Nein, letztes Jahr war ich auch dort und nächstes Jahr werde ich auch dabei sein.
Furunkel: Und danach, möchtest du dann weiter schauspielen?
Elif: Nicht unbedingt. Nächstes Jahr werde ich noch mitmachen, danach bin ich ja in der 11. Klasse und werde mich dann weiter auf das Abi fokussieren. Und für die Zeit nach dem Abi bin ich am Überlegen.
Furunkel: Was macht dir am Schauspielen Spaß?
Elif: Am schönsten ist es, sich mit dem Cast an ein Projekt zu setzen und das dann durchzuführen. Schauspiel ist an sich auch ziemlich cool, weil du dir eine eigene Welt schaffen kannst und diese ausleben kannst.
Furunkel: Welches Stück habt ihr letztes Jahr gespielt?
Elif: Aladin, da habe ich die Freundin von Aladin gespielt.
Furunkel: Erzähle uns doch ein bisschen darüber.
Elif: Nawi war Teil der Bande von Aladin. Sie war ein ziemlicher Freigeist, hat oft ihren Willen durchgesetzt, war aber auch die Lockere in der Freundesgruppe, die andere Leute auch in die Freundesgruppe willkommen geheißen hat, wie die Prinzessin und die Assistentin der Prinzessin.
Furunkel: Wie bist du eigentlich zu deiner Rolle im Stück „Aladin“ gekommen?
Elif: Ich war letztes Jahr an der Schule in der Drama-AG. Dort meinte Frau Raguenet [die betreuende Lehrerin], dass die Schlossfestspiele für Aladin casten, dann habe ich mich dort per E-Mail angemeldet. Wenn du dich anmeldest, wirst du fürs Casting eingeladen. Dort gibt es dann zwei Runden, wenn du durch die zweite kommst, hast du eine Rolle.
Furunkel: Wie sieht so ein Casting an sich aus, was passiert da so?
Elif: Dieses Jahr zum Beispiel haben wir ein Textstück bekommen, das wir auswendig lernen konnten, es wird aber auch ganz viel improvisiert, es werden Spiele gespielt, an denen man sehen kann, wie viel Können und Erfahrung eine Person schon im Theater hat, wie sie auf andere reagiert und sowas. Der Regisseur kann daran bestimmte Kriterien erkennen. An sich so wie kleine Workshops.
Furunkel: Und welches Stück spielt ihr dieses Jahr?
Elif: Dieses Jahr spielen wir Pippi im Taka-Tuka-Land.
Furunkel: Wie läuft das ab, wie habt ihr zum Beispiel die Rollen besetzt?
Elif: Die Rollen hat der Regisseur besetzt. Er kannte ja von letztem Jahr welche und hat sich dann beim Casting die Menschen angeschaut, was für ein Typ Mensch sie sind und zu welcher Rolle sie passen würden. Er hat sich angeschaut, was für Eigenschaften das Stück ausmachen und so haben wir Leute, die Annika ähneln auch in der Rolle von Annika. Pippi Langstrumpf ist aber ein Sonderfall, sie wurde eben nicht „Original Pippi Langstrumpf“, auch wenn es trotzdem zur Rolle gepasst hat.
Furunkel: Was bedeutet das, dass Pippi Langstrumpf nicht „Original Pippi Langstrumpf“ ist?
Elif: Also die Persönlichkeit ist komplett gleich. Aber es gibt so Szenen, da kocht Pippi im Original zum Beispiel Grütze aber bei uns kocht sie Tacos oder Köfte. Alles andere ist gleich.
Furunkel: Habt ihr sonst noch etwas am Stück verändert?
Elif: Wir haben zum Beispiel eine Szene dazu geschrieben, wir haben überlegt, was gefällt uns oder was passt zu Ettlingen. Der Regisseur zum Beispiel hat das Taka-Tuka-Land zu einer Insel in Brasilien verändert. Wir haben auch eine türkische oder mexikanische Pippi. Man muss sich natürlich auch am Verlag orientieren und kann nichts komplett verändern.
Furunkel: Was passiert vom Inhalt so in „Pippi Langstrumpf in Taka-Tuka-Land“?
Elif: Also Pippi Langstrumpf als Buch sind ja eigentlich viele kleine Geschichten aus dem Leben von Pippi, von ihrem Zuhause oder aus ihrem Alltag. In dem Stück sind es auch mehrere kleine Teile, in denen immer etwas anderes passiert. Es wird mal ein Spunk – also ein Wort gesucht, dann wird ein Käfer gefunden, dann kommt der Vater von Pippi und sie gehen auf die Taka-Tuka-Insel und erleben dort Abenteuer. Also es sind viele kurze Geschehnisse, kleine Abenteuer, die dann dieses Stück bilden. Das war letztes Jahr bei Aladin nicht so, da war es eine große Handlung.
Furunkel: Was würdest du sagen, sollte man mitbringen, wenn man bei euch anfangen möchte zu schauspielen?
Elif: Spaß haben! Man sollte Leidenschaft dafür haben, man sollte locker sein. Solange man sich ein bisschen was traut und nicht zu schüchtern ist, gibt es keine Einschränkungen!
Wir bedanken uns bei Elif, dass sie sich Zeit genommen hat, um unsere Fragen zu beantworten und wünschen weiterhin viel Spaß und Erfolg auf der Bühne!
Furunkel trifft Elif aka Pippi

Für die Schülerzeitung Furunkel

