Um das herauszufinden, begab sich die Arbeitsgemeinschaft Molekularbiologie des Albertus-Magnus-Gymnasiums Ettlingen am 9. Juli 2025 zum Campus Nord des Karlsruher Instituts für Technologie und besichtigte den Zebra Fish Resource Center.
In sehr vielen kleineren Aquarien schwammen Zebrabärblinge, die verschiedene wissenschaftliche Arbeitsgruppen dort zu Forschungszwecken von Frau Borel und ihrem Team halten lassen. Es handelt sich um eine große Anlage mit strengen Hygieneauflagen, wo doch Lebewesen gehalten werden. Dass es ihnen gut geht, dafür wird gesorgt, schon allein aus Respekt der Wissenschaft vor dem Leben. Natürlich ist ihr Wohlergehen auch wichtig, damit sie sich fortpflanzen, die gewünschten Linien weitergezüchtet werden können und man auch aussagekräftige Forschungsergebnisse bekommt, die nicht durch Stressfaktoren verfälscht werden. Zebrafische sind Schwarmfische und brauchen in erster Linie andere Fische, um sich wohlzufühlen.
In einem wissenschaftlichen Vortrag erklärte Dr. Dickmeis, welche Rolle Zebrabärblinge in der modernen biologischen Forschung spielen. Als Modellorganismen haben sie mit uns mehr gemeinsam, als man vermuten würde. Sie sind (genau wie wir) Wirbeltiere, sie verfügen (mit Ausnahme der Kiemen) über die gleichen Organe und 70% unserer Gene sowie 80% unserer krankheitsauslösenden Gene kommen bei ihnen bereits in gleicher oder ähnlicher Form vor.
Das eröffnet Chancen in der Grundlagenforschung, die mit der lückenlosen Beobachtung des Ablaufs und der genetischen Steuerung der Embryonalentwicklung des Zebrafisches begann. Hervorragend geeignet ist er ebenfalls für Substanzscreenings für Toxine oder auch Medikamente. Für die medizinische Forschung können genetisch veränderte Versuchstiere, die bestimmte Gendefekte und damit Krankheitsbilder bereits zeigen, produziert werden. Die annähernd lückenlose Aufklärung der neuronalen Vernetzung im Gehirn steht kurz vor dem Abschluss. So ist es mit Hilfe von KI bereits möglich, bei genetisch veränderten Tieren, bei denen die Aktivität bestimmter Gehirnareale im lebenden Organismus durch Fluoreszenz angezeigt wird, das Verhalten mit hoher Wahrscheinlichkeit vorauszusagen. Zebrafische haben eine enorme Regenerationsfähigkeit bei Verletzungen von Organen und Extremitäten. Auch wenn wir, weil wir den Zebrafisch erforschen, wahrscheinlich nicht in kurzer Zeit unsterblich werden könnten, sind solche Erkenntnisse sehr relevant für die moderne Transplantationsmedizin.
Unsterblich sind jedoch die Eindrücke, die wir gewonnen und mitgenommen haben und wofür wir uns sehr herzlich bedanken wollen.