Nur wenige Stunden zuvor standen die Lateiner der Klassenstufe 10 anstatt auf einem der besterhaltenen römischen Bauwerke in Begleitung von Frau Kränzler-Heß und Herr Münsch am Bahnsteig in Karlsruhe - von dort aus begann die vierstündige Bahnfahrt.
Nach dem ersten Stopp an der Jugendherberge an der Mosel ging es gleich weiter zur eben erwähnten Porta Nigra: ein gewaltiges Stadttor aus Sandstein, welches in den 1.800 Jahren seiner Existenz dunkel anlief und so seinen Namen als „schwarzes Tor" erhielt. Dort traf die Klasse auf den oben genannten Zenturio, der sie nicht nur in die perfiden Verteidigungsmaßnahmen der Römer (Steine werfen) einweihte, sondern auch die spannende Geschichte des Tors unter dem Wandel der römischen Staatsreligion zum Christentum näher beleuchtete.
Im Anschluß an diese Erlebnisführung ging es auch schon weiter zur ältesten Kirche Deutschlands: dem Trierer Dom. Dann stand das Amphitheater auf dem Plan, in welchem auch ein Spiel stattfand. Nach einer kurzen Besichtigung der unteren Gänge fand die Rückkehr zur Jugendherberge statt. Hier wurden Köstlichkeiten wie gefüllte Auberginen oder wahlweise Putenrouladen, deren Unterschied zu Staub nicht wesentlich erkennbar blieb, beigelegt mit prähistorisch anmutenden Brötchen und Salatbüffet, bei welchem die Auswahl der verschiedenen Gemüseangebote mehr einem Austesten der eigenen Schmerzensgrenzen als persönlicher Präferenz glich, angeboten. Um 20 Uhr begann das eigens gestaltete Abendprogramm mit "Werwolf" und weiteren Gesellschaftsspielen, bevor um 22 Uhr die Lichter ausgingen.
Am zweiten und auch schon letzten Tag der Exkursion unternahm die Klasse nach einem flinken Frühstück einen raschen Spaziergang an der Mosel entlang. Bei der Römerbrücke klärte Herr Münsch die wissbegierigen Schüler über die ehemaligen Ausmaße der Römerbrücke und den Verlauf der altrömischen Trierer Stadtgrenzen auf. Danach fand eine weitere Wanderung, diesmal zur Konstantinbasilika, statt, die nicht nur mit ihrer früheren Funktion als Palastaula des gleichnamigen Kaisers, sondern auch mit einem gewaltigen Umfang von 30 Metern in Höhe und Breite, sowie 70 Metern Länge beeindruckte. Im Anschluß besuchte die Klasse das Rheinische Landesmuseum, welches nicht nur den Trierer Goldschatz, der zu den größten weltweit zählt, sondern auch römische Grabdenkmäler beheimatet. Schon ging es weiter zu den Kaiserthermen, deren unterirdische Gänge von allen ausgiebig erkundet wurden.
Um 12.30 Uhr gab es Freizeit, die dankend angenommen und von einigen zum Besuch des lokalen und äußerst gut bewerteten Dönerladens genutzt wurde. Um kurz nach drei verließ die Lateinklasse auch schon die Stadt Trier,
um welche sie nun deutlich besser Bescheid wussten.
Die Exkursion erwies sich als äußerst lehrreich und interessant und um 19.30 Uhr standen alle glücklich, die Bahnfahrt überstanden zu haben, wenn auch etwas müde und um einige Erfahrungen reicher wieder in Karlsruhe.