Umgang mit Endlichkeit

Hospiz-Mitarbeiterin gibt Zehntklässlern Einblick in Sterbebegleitung

„Du zählst, weil Du du bist. Und du wirst bis zum letzten Augenblick deines Lebens eine Bedeutung haben.“

Cicely Saunders, Gründerin der Hospizbewegung


Wie begleitet man Menschen in ihrer letzten Lebensphase? Mit dieser Frage setzten sich die Ethikkurse der Klassenstufe 10 des Albertus-Magnus-Gymnasiums auseinander. Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Umgang mit Endlichkeit“ besuchte Stefanie Gleich-Ringwald, Palliativpflegekraft vom Ettlinger Hospiz Arista, die Schülerinnen und Schüler, um von ihrer Arbeit zu berichten. Zu Beginn erklärte sie zunächst den Namen des Hospizes: Das Wort „Arista“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Ernte oder Ähre. Es steht symbolisch in fast allen Kulturen und Religionen für Sterben, Vergehen und Wiederauferstehen.

Frau Gleich-Ringwald schilderte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sterbende Menschen und ihre Angehörigen einfühlsam zu begleiten und ihnen ein würdevolles Lebensende zu ermöglichen. Die SchülerInnen erfuhren, dass Hospizarbeit nicht nur medizinische Versorgung bedeutet, sondern auch emotionale Unterstützung, Gespräche und gemeinsame Momente des Abschieds umfasst. Dabei betonte Frau Gleich-Ringwald, dass das Hospiz kein Ort sei, an dem die Trauer vorherrsche, sondern dass auch in dieser Lebensphase Freude und Vergnügen eine zentrale Rolle spielen.

Einfühlsam machte unsere Hospizbesucherin durch Erzählungen greifbar, was dieser letzte Lebensabschnitt bedeutet; gleichzeitig erleichterte sie mit Hilfe von Gefühlskarten und assoziativen Gegenständen das Gespräch über Abschied nehmen, den Tod, die eigenen Gefühle sowie Berührungsängste und ermöglichte somit eine echte Auseinandersetzung mit dem Thema. Der Besuch hinterließ einen bleibenden Eindruck und regte viele Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken an, über das gute Leben und Sterben und den Umgang mit Verlust.