"UN-Vollversammlung" tagt am AMG

Die Stimmung ist aufgeheizt. Einige junge Menschen diskutieren lautstark und verhandeln, während sie versuchen, den globalen Temperaturanstieg der Atmosphäre bis 2100 auf unter 2°C zu beschränken und dabei gleichzeitig die Interessen ihrer Länder und Lobbygruppen zu berücksichtigen.

Das Rollenspiel „World Climate“ soll den Schülerinnen und Schülern den komplexen Sachverhalt des Weltklimas näherbringen. Es zeigt auf, dass Maßnahmen schnell getroffen werden müssen, diese jedoch nicht einfach umzusetzen sind. Es geht dabei nicht nur um Verhandlungsgeschick, sondern auch um den Umgang mit Nachhaltigkeit. Unterstützt wird dieses Rollenspiel durch ein interaktives Computermodell, das nach jeder Verhandlungsrunde unmittelbar die voraussichtlichen Konsequenzen von Entscheidungen der Lerngruppe auf die Atmosphäre aufzeigt.

Bereits seit 2015 haben weltweit mehr als 32.000 Menschen an diesem Rollenspiel teilgenommen - seit vergangenen Freitag nun auch das Leistungsfach Geographie der Jahrgangstufe 12. Als Lehrer des Kurses freut es mich, dass meine Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Komplexität des Themas gewinnen konnten und die Notwendigkeit des Handelns der Länder erkannt haben. Auch der Perspektivwechsel und das Verständnis der unterschiedlichen Positionen einzelner Länder waren für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtig. So mussten die Schülerinnen und Schüler, die die Entwicklungsländer Afrikas vertraten, auf dem Boden sitzen und hatten einen geringen finanziellen Rahmen, während die Europäische Union und die USA ein „Buffet“, Tisch und Stuhl besaßen und einen deutlich größeren finanziellen Rahmen zur Verfügung hatten. Diese Überspitzung ist wichtig, um gleichfalls ein Auge auf unterschiedliche Verhandlungspositionen zu haben, aber auch den deutlichen Unterschied der CO2-Emissionen aufzuzeigen.

Der globale Klimawandel und seine Auswirkungen und Maßnahmen sind wichtiger Bestandteil des Geographieunterrichts, der damit unmittelbar an die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler anknüpft. Ich danke all meinen Schülerinnen und Schülern, die sich auf dieses Experiment mit mir eingelassen haben. Ich hoffe, dass sie ebenso viele Erfahrungen sammeln konnten wie ich selbst.